Muaz: Mehr als nur eine Operation, eine heilige Pflicht

Das unvergessliche Zeugnis einer betroffenen Mutter

Olanike hält Muaz nach seiner Spalt-OP

Olanike lebt in Lagos in Nigeria, zusammen mit ihrem Mann und ihrem zweijährigen Sohn Muaz, der unerwartet mit einer Spalte geboren wurde. Wir haben uns Anfang des Jahres mit ihr getroffen, um uns nach Muaz zu erkundigen und ihre Geschichte zu hören. Hier ist sie in ihren eigenen Worten.

Da Muaz mein erstes Kind war, war ich etwas ängstlich und nervös, als ich seine Spalte sah.

Das war nämlich nicht unser erster Kontakt mit einer Spaltbildung. Ich habe einen Onkel, dessen Freund eine Spalte hat, und sie wurde nicht geheilt. Tatsächlich haben wir schon einige solcher Fälle gesehen, und sie wurden nie behandelt.

Ich hatte also schon vorher Angst um meinen Sohn und wurde noch besorgter, als ich zum ersten Mal zu stillen versuchte. Jedes Mal, wenn ich ihn an meine Brust legte, floss die Milch aus seinem Mund oder tropfte aus seiner Nase. Ich machte mir große Sorgen, dass er nie würde essen können, und betete, dass wir ihn nicht verlieren.

Nun, Muaz und ich wurden kurz nach seiner Geburt in ein allgemeines Krankenhaus geschickt, und eine Krankenschwester dort erzählte uns, sie habe von einer Organisation gehört, die ihn kostenlos behandeln könne. Sie googelte nach lokalen Smile Train-Partnern und verwies uns an das Grandville Medical and Laser Centre.

Olanike speaking with Dr. Aranmolate Rasheed at Grandville Medical and Laser Centre before Muaz’s cleft surgery	Olanike im Gespräch mit Dr. Aranmolate Rasheed im Grandville Medical and Laser Centre vor der Spalt-OP von Muaz
Olanike im Gespräch mit Dr. Aranmolate Rasheed im Grandville Medical and Laser Centre vor der Spalt-OP von Muaz

Ich war ihr dankbar für ihre Hilfe, und wir fuhren sofort zum Krankenhaus. Das war etwas ganz Neues für uns – ich hatte noch nie mit einer Operation zu tun gehabt. Als ich also erfuhr, dass sie ihn operieren würden, hatte ich große Bedenken, weil ich dachte, es würde schrecklich werden. Ich weiß nicht, wie ich das Gefühl genau beschreiben soll, aber ich war sehr, sehr ängstlich und nervös. Doch das Krankenhauspersonal schaffte es, mein Vertrauen zu gewinnen, und zeigte mir Bilder von anderen Kindern, die mir Mut machten, dass die Operation sicher sein würde und dass mein Sohn lächelnd und gesund aus ihr herauskommen würde.

Alles dank Gott und dem Team von Grandville! Als ich Muaz nach der Operation sah, war ich überglücklich. Sie haben sich wirklich für uns eingesetzt, und ich bin ihnen unglaublich dankbar. Ich bete, dass Gott sie weiterhin segnen wird.

Olanike lächelt und küsst Muaz' Hand
Olanike und Muaz teilen nach Muaz' Spalt-OP einen Moment der Freude

Unsere Nachbarn und Freunde waren sehr überrascht, als wir von der Operation nach Hause kamen. Auch für sie war es wie ein Wunder, dass er geheilt war und dass es nach dem Eingriff keine Komplikationen gab.

Muaz isst einen Snack nach der Spalt-OP
Muaz genießt einen Snack, jetzt wo er essen kann

Der Unterschied zwischen Muaz vor und nach seiner Operation ist riesig. Jetzt kann er sehr gut essen, er kann perfekt kauen, und er spricht sogar sehr gut. Früher hat er gestottert, sogar als Baby. Jetzt jedoch hört man einen deutlichen Unterschied, und er spricht die Wörter richtig aus.

Nachdem mir geholfen wurde, sehe ich es nun als meine Pflicht an, anderen zu helfen. Ich habe bereits einer anderen Frau, die ein Baby mit einer Spaltbildung hatte, empfohlen, so schnell wie möglich ins Grandville zu fahren, und ich hoffe, dass ich auch anderen helfen kann. Ich kann nur jedem raten, der ein Kind mit einer Spaltbildung hat, schnell ins Krankenhaus zu gehen. Denn am besten ist es, die Spaltbildung zu behandeln, solange das Kind noch klein ist und bevor sich seine Probleme mit dem Essen und Sprechen verschlimmern.

Olanike lächelt und hält Muaz nach seiner Spalt-OP
Ein zukünftiger Chirurg und seine stolze Mutter

Muaz ist erst 14 Monate alt, aber ich würde mir wünschen, dass er einmal Chirurg wird. Hoffentlich eifert er den Menschen nach, die ihn operiert haben, damit auch er Menschen so helfen kann, wie ihm geholfen wurde. Wie ich schon sagte, ist es eine heilige Pflicht.

Ich möchte mich auch ganz herzlich bei den Spendern von Smile Train bedanken. Ich kenne sie zwar nicht, aber Gott kennt sie. Ich bete dafür, dass Gott sie auch weiterhin segnet.

Sie können weltweit etwas bewirken und noch heute das Leben eines Babys in Not retten.